Inhaltsverzeichnis
- Worauf muss man bei ND-Filter achten?
- Wann ist ein ND-Filter geeignet?
- Wofür werden ND-Filter verwendet?
- ND-Filter Anwendungen
- Was bedeuten “Neutraldichte” und “Graufilter”?
- Welche ND-Filter Stufen gibt es?
- ND-Filter Belichtungszeit Tabelle
- Wie berechnet man die richtige Belichtungszeit?
- Runde oder eckige ND-Filter?
- Adapterringe: Step up Ringe für ND-Filter
- Unser Fazit
Neutraldichtefilter, kurz ND-Filter oder auch Graufilter genannt, werden verwendet um die vorhandene Lichtmenge zu reduzieren. Dabei wird das gesamte sichtbare Lichtspektrum gleichzeitig gesperrt, ohne jedoch die Farben und Kontraste zu beeinflussen.
Man kann es sozusagen mit dem Tragen einer Sonnenbrille vergleichen. Diese verhindert, dass man an sonnigen Tagen geblendet wird und schützt somit vor zu starkem Licht.
Worauf muss man bei ND-Filter achten?
Durch die Verwendung von ND-Filter gelangt weniger Licht auf den Kamerasensor. Deshalb ist es notwendig, die Belichtungszeit zu verlängern, die Blende weiter zu öffnen oder den ISO-Wert zu erhöhen.
Wann ist ein ND-Filter geeignet?
ND-Filter haben den Vorteil, dass sie die Lichtmenge entsprechend des Filters reduzieren. Dadurch ist es auch mit lichtstarken Objektiven möglich, bei viel Licht mit einer geöffneten Blende und selektiver Schärfe zu arbeiten.
Zudem eignen sie sich hervorragend für die Anwendung bei analogen und digitalen Kameras, sowie Videokameras.
Auch durchgezogene Lichtspuren oder Wischeffekte lassen sich mit ND-Filter besser umsetzen.
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Mehr InformationenWofür werden ND-Filter verwendet?
Häufig finden ND-Filter Verwendung in der Landschafts- oder Porträtfotografie bei Langzeitbelichtungen.
Sie kommen zum Einsatz, wenn man trotz maximal gewünschter Blendenzahl nicht lange genug belichten kann, ohne dass das Bild zu hell oder sogar ausgebrannt erscheint. Aber auch bei offener Blende und kurzer Belichtungszeit können sie sinnvoll sein.
…es gibt keine schlechten Fotos, es gibt nur unterschiedliche Geschmäcker. Denn das Foto entsteht in einem Augenblick, einem Augenblick, der nicht wichtig ist. Lerne den Augenblick und zeichne mit Licht und Schatten.
ND-Filter Anwendungen
Dank der Langzeitbelichtung mit ND-Filter können, je nach Motiv, tolle Effekte entstehen. Wir haben einige der Interessantesten für Sie zusammengestellt:
ND-Filter bei fließendem Gewässer
Mit Hilfe der Langzeitbelichtung ist es möglich, fließendes Gewässer einen Nebel- oder Schleiereffekt zu verleihen. Besonders eindrucksvoll wirkt dieser Effekt bei Aufnahmen von Wasserfällen.
ND-Filter bei Wasseroberflächen
Bei ruhigem Gewässer und einer Langzeitaufnahme, erscheint das Wasser wie eine spiegelglatte Oberfläche, auf der keine Bewegungen zu erkennen sind.
ND-Filter bei Wolken
Dank der Langzeitbelichtung lassen sich vorbeiziehende Wolken verwischen, wodurch ein dramatischer Effekt entsteht und eine gewisse Dynamik ins Bild gelangt. Hierfür genügen je nach Windbedingungen meist bis zu 100 Sekunden.
Noch eindrucksvoller werden Fotografien, wenn man die verwischten Wolken mit dem oben genannten Schleiereffekt des Wassers kombiniert.
Objekte entfernen mit ND-Filter
Auch bewegte Objekte, wie zum Beispiel Menschen vor Sehenswürdigkeiten, lassen sich durch die Langzeitbelichtung entfernen. Das funktioniert allerdings nur, wenn die störenden Objekte tatsächlich in Bewegung sind. Verweilende Objekte werden unweigerlich auf der Fotografie zu sehen sein.
ND-Filter bei Portrait
Für einen unscharfen Hintergrund wird in der Portraitfotografie häufig eine offene Blende und eine kurze Belichtungszeit verwendet. Wenn nun bei der Outdoor-Fotografie die Sonne einen tiefen Stand hat und direkt in die Kamera scheint, ist es sinnvoll, ND-Filter zu verwenden.
Expertentipp
Fokussieren Sie das Motiv, bevor Sie den Filter auf das Objektiv schrauben. Andernfalls kann es passieren, dass Sie durch den Sucher nur noch Schwarz sehen.
Was bedeuten „Neutraldichte“ und „Graufilter“?
„Neutral“ bedeutet in diesem Fall, dass der Filter keinen Einfluss auf die Farb-Intensität und ‑Wiedergabe nimmt. Die Bezeichnung „Graufilter“ bedeutet hingegen, dass die Filter in unterschiedlichen Abstufungen bzw. Intensitäten grau eingefärbt sind.
Welche ND-Filter Stufen gibt es?
ND-Filter gibt es in unterschiedlichen Größen und Stufen beziehungsweise Stärken.
Am meisten verwendet werden jedoch die ND-Filter Stufen 8x, 64x und 1000x.
Mit einem ND-Filter der Stufe 1000x kann man beispielsweise 1000 mal länger Belichten, als es normale Lichtbedingungen zulassen würden.
Die jeweiligen Angaben zum ND-Wert, NDx-Wert und zur Gewindegröße lassen sich am Rand der Filter finden.
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Mehr Informationen
ND-Wert
Der ND-Wert ist ein linearer Verlängerungsfaktor. Er gibt an, wie lange die Verschlusszeit mit Hilfe des ND-Filter verlängert werden kann.
Ein Beispiel hierfür ist der ND-Filter ND2. Er verdoppelt die mögliche Verschlusszeit. Das bedeutet, dass wenn man mit 1 Sekunde Belichtungszeit an die Helligkeitsgrenze gelangt, man mit dem Filter 2 Sekunden, also doppelt so lange, belichten kann. Dabei bleiben die Blende und der ISO-Wert gleich.
NDx-Wert
In manchen Fällen wird der ND-Wert in Form von Beispielsweise NDx 3.0 angegeben.
Dies ist eine logarithmische Angabe, welche nicht als Verlängerungsfaktor interpretiert werden kann.
Um den Verlängerungsfaktor erhalten zu können, muss die nach NDx kommende Zahl als 10er Potenz betrachtet werden. Das bedeutet, dass sich der Verlängerungsfaktor bei einer Stufe von NDx 3.0 aus 10 x 10 x 10 ergibt. Somit kann man mit einem NDx 3.0 Filter die Belichtungszeit um das 1000-Fache verlängern.
Gewindegröße in mm
Die Gewindegröße unterscheidet sich von Objektiv zu Objektiv und muss vor einem Kauf unbedingt beachtet werden. Das bedeutet, dass die Diagonale des Objektivs mit der Angabe des ND-Filter übereinstimmen muss.
ND-Filter Belichtungszeit Tabelle
Grundsätzlich gilt:
Je höher die Filter-Stärke, desto dunkler der Filter und desto länger die Belichtungszeit.
Bei starker Sonneneinstrahlung empfiehlt sich deshalb ein 1000-fach-Filter (Stärke ND 3.0), bei mehr Licht ein 64-fach-Filter (Stärke ND 1.8) und bei schlechten Lichtbedingungen genügt lediglich ein 8‑fach-Filter (Stärke ND 0.9).
Um die Belichtungszeit richtig berechnen zu können, finden Sie anschließend eine ND-Filter Belichtungszeit Tabelle mit den einzelnen Stufen der ND-Filter und deren Werte.
| aktuelle Verschlusszeit | 2x ND2 | 4x ND4 | 8x ND8 | 16x ND16 | 32x ND32 | 64x ND64 | 1000x ND1000 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1/8000s | 1/4000s | 1/2000s | 1/1000s | 1/500s | 1/250s | 1/125s | 1/8s |
| 1/4000s | 1/2000s | 1/1000s | 1/500s | 1/250s | 1/125s | 1/60s | 1/4s |
| 1/2000s | 1/1000s | 1/500s | 1/250s | 1/125s | 1/60s | 1/30s | 1/2s |
| 1/1000s | 1/500s | 1/250s | 1/125s | 1/60s | 1/30s | 1/15s | 1s |
| 1/500s | 1/250s | 1/125s | 1/60s | 1/30s | 1/15s | 1/8s | 2s |
| 1/250s | 1/125s | 1/60s | 1/30s | 1/15s | 1/8s | 1/4s | 4s |
| 1/125s | 1/60s | 1/30s | 1/15s | 1/8s | 1/4s | 1/2s | 8s |
| 1/60s | 1/30s | 1/15s | 1/8s | 1/4s | 1/2s | 1s | 15s |
| 1/30s | 1/15s | 1/8s | 1/4s | 1/2s | 1s | 2s | 30s |
| 1/15s | 1/8s | 1/4s | 1/2s | 1s | 2s | 4s | 1min |
| 1/8s | 1/4s | 1/2s | 1s | 2s | 4s | 8s | 2min |
| 1/4s | 1/2s | 1s | 2s | 4s | 8s | 15s | 4min |
| 1/2s | 1s | 2s | 4s | 8s | 15s | 30s | 8min |
| 1s | 2s | 4s | 8s | 15s | 30s | 1min | 16min |
| 2s | 4s | 8s | 15s | 30s | 1min | 2min | 32min |
| 4s | 8s | 15s | 30s | 1min | 2min | 4min | 64min |
ND-Filter Tabelle
ND-Filter Tabelle (PDF) zum Ausdrucken
Wie berechnet man die richtige Belichtungszeit?
Nehmen wir an, dass die momentane optimale Belichtungszeit bei der Kamera 1/10 Sekunden beträgt. Wenn man nun einen ND 1000x Filter verwendet, dann erhöht sich die Belichtungszeit auf 100 Sekunden.
Hier die ausführliche Rechnung:
Die Belichtungszeit ohne Graufilter beträgt 1/10. Mit einem 1000x Filter beträgt die neue Belichtungszeit 1/10 x 1000 = 100 Sekunden.
Belichtungszeiten werden stets in Zehntel oder Hundertstel dargestellt. Sobald allerdings mit Belichtungszeiten von 1/250 oder 1/320 gerechnet werden muss, wird es langsam kniffelig. Für solche Fälle empfiehlt es sich den Taschenrechner des Handys immer griffbereit zu haben. Alternativ gibt es bereits Apps, die diese Aufgaben übernehmen.
Da die ND-Filter nicht immer korrekt sind, sollten mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten angefertigt werden. Dabei genügt es, wenn die verschiedenen Belichtungszeiten nur leicht vom berechneten Wert abweichen. Anschließend kann am Computer dann das beste Resultat ermittelt werden.
Runde oder eckige ND-Filter?
Grundsätzlich werden ND-Filter in runde und eckige Filter aufgeteilt.
Eckige ND-Filter
Bei eckigen ND-Filter handelt es sich um Einsteck- oder Einschubfilter, in denen Kunststoff oder Kunstharz-Scheiben verwendet werden können. Sie werden in spezielle Haltevorrichtungen gesteckt, die am Objektiv befestigt werden.
Das Rechteckfilter Kit beinhaltet ein GND8 Grauverlaufsfilter, einen Filterhalter und 8 Adapterringe, die alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände sind, um sofort in die professionelle Filterfotografie einsteigen zu können.
Sie haben den Vorteil, dass sie sogar bei Ultraweitwinkel-Objektiven mit gewölbter Frontlinse einsetzbar sind.
Allerdings ist Glas gegenüber dem Kunstharz optisch klar im Vorteil.
Ein Nachteil von eckigen ND-Filter ist, dass sie aufgrund der fehlenden Fassung sehr Anfällig für Beschädigungen sind. Außerdem kann durch das fehlende Gewinde keine Gegenlichtblende verwendet werden.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
Ist nicht auf einen Durchmesser beschränkt | Teurer als runde ND-Filter |
Schnelle Installation | Anfällig für Beschädigungen |
Für Ultraweitwinkel-Objektive geeignet | Streulicht kann zwischen Objektiv und Filter gelangen |
Runde ND-Filter
Runde ND-Filter sind die gängigsten Kamerafilter. Sie lassen sich dank ihres Gewindes an der Vorderseite des Objektivs einschrauben.
Der Nachteil hierbei ist, dass man für jedes Objektiv einen anderen Durchmesser besorgen muss. Alternativ gibt es zwar Adapter, die das Gewinde reduzieren, dadurch wird allerdings auch der Rand des Objektivgewindes höher.
Bei Weitwinkelobjektiven kann es dadurch zu Abschattungen an den Ecken des Fotos kommen. Abhilfe schaffen hierbei sogenannte „Slim“-Fassungen. Das sind ND-Filter mit niedrigem Rand, da sie kein Gewinde zum Einschrauben weiterer Filter besitzen.
- 1–9 BLENDENSTUFEN – Nano‑X Variabler ND2-400 Filter ist für Langzeitbelichtungs- und Bewegungsunschärfetechniken bei wechselndem Licht vorgesehen.
- Reduziert die Lichtaufnahme von 1 auf 8,66 Blendenstufen, ohne die Farbbalance zu beeinflussen.
- Großartig für Landschaftsfotos und Videoaufnahmen.
Bei einem gleichmäßig eingefärbten ND-Filter entsteht kein Nachteil.
Allerdings sollte man bei einem Kauf darauf achten, dass in der Beschreibung „Multicoating“ aufgeführt ist. Das bedeutet, dass der ND-Filter mehrfach beschichtet und somit optisch qualitativ hochwertig und schmutzabweisend ist.
Adapterringe: Step up Ringe für ND-Filter
Damit man nicht ND-Filter für jedes Objektiv, mit meistens unterschiedlichen Durchmessern, kaufen muss, gibt es sogenannte Step up oder Step down Ringe. Diese Adapterringe helfen dabei, den Umfang des Objektivgewindes zu vergrößern. Dadurch ist es möglich vorhandene ND-Filter wieder zu verwenden.
Am besten kauft man den ND-Filter für das Objektiv mit dem größten Umfang und verwendet diesen dann, mit Hilfe des Adapters, für die kleineren Objektive weiter. Achten Sie allerdings darauf, dass die Objektivgröße bei den Step up Ringen einmal vorhanden ist.
Ein unserer Meinung nach bewehrter und hochwertiger Hersteller von Kamera-Filtern ist K&F Concept.
- Die Step up Ringe ermöglichen große Filter auf Objektive mit kleinerer Filtergewindegröße anzupassen.
- Die Step Down Ringe ermöglichen das Verwenden von kleineren Filtern und Konvertern an einem Objektiv mit einem größeren Durchmesser. Die Filteradapter können sogar miteinander kombiniert werden, um die benötigte Größe zu erreichen.
Unser Fazit
Ob eckige oder runde ND-Filter verwendet werden oder nicht kann jeder selbst entscheiden. Allerdings steht fest, dass Langzeitbelichtungen zu jeder Tageszeit erst so richtig durch Graufilter möglich werden. Sie helfen dabei, den Fotografien eine unverkennbare Dynamik zu verleihen, durch die der Betrachter in seinen Bann gezogen wird.
Wenn Sie mehr über Kamerafilter erfahren möchten, dann schauen Sie sich gerne unseren Artikel über Polfilter an. Darin erfahren Sie ausführlich, wie ein Polfilter wirkt und und wie er in der Fotografie angewendet werden kann.
